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Millionen Patientendaten im Netz – Risiken für uns alle

Wir haben bezugnehmend auf eine Sicherheitsanalyse von Greenbone über einen weltweiten Skandal berichtet, der die freie Verfügbarkeit von Millionen Patientendatensätzen im Internet betrifft. Diese sind ohne tiefere technische Kenntnisse für jedermann abrufbar. Was bedeutet das?

Zu Recht haben wir die ärztliche Verschwiegenheitspflicht, die Ärztinnen und Ärzte verpflichtet, über folgende Dinge (siehe https://www.anwalt.org/aerztliche-schweigepflicht/)
keine Auskunft zu geben:

  • Den Namen sowie anderweitige Daten des Patienten,
  • den Inhalt der Patientenakte,
  • die Tatsache, dass der Patient bei dem Arzt behandelt wurde,
  • jegliche Äußerungen oder Meinungen, die dem Arzt anvertraut wurden,
  • Informationen zu Verhältnissen beruflicher, finanzieller oder familiärer Natur
  • Dinge, die der Arzt unfreiwillig miterleben musste (zum Beispiel bei einem Hausbesuch oder einem Streit in seiner Praxis)
  • Angaben, die der Patient über einen Dritten gemacht hat (zum Beispiel über einen erkrankten Freund)

Diese Verpflichtungen bestehen aus guten Grund. Wenn jemand medizinische Hilfe in Anspruch nimmt, soll diese Person davon keinen Kollateralschaden davontragen, indem sie beispielsweise nicht versichert werden kann oder eine Arbeitsstelle nicht bekommt, weil die Versicherung oder der potentielle Arbeitgeber unzulässige Kenntnis über den Gesundheitszustand erlangt. Millionen Patientendaten im Netz – Risiken für uns alle weiterlesen

Sicherheit personenbezogener Daten im Internet – oder: Die Fragwürdigkeit des naiven Technikglaubens

Nachstehend drei Nachrichten zu diesem Thema aus dem zu Ende gehenden Monat.

1. Neue Datenpanne bei der Vivy-Gesundheitsakte

Heise.de meldet am 16.08.2019: In der Gesundheits-App Vivy ist der Medikationsplan zahlreicher Nutzer durcheinander geraten. Daher sperrte das Unternehmen die betroffenen Accounts. Grund sei eine ‚Aktualisierung des Softwarecodes‘, die dazu führte, ‚dass Dosierungen der Medikamente am Abend für die Dosierung am Mittag übernommen wurden‘. Der Fehler konnte nicht vonseiten des Unternehmens behoben werden.“ Die Accounts der betroffenen Nutzer wurden dann wohl gesperrt, die entsprechenden Medikationspläne auf den Servern gelöscht. Aber: da laut einer Vivy-Sprecherin die Mitarbeiter keinen Zugriff auf die Daten haben, müssten die Benutzer die Daten im eigenen Gerät selbst löschen.

2. Mastercard-Daten im Netz

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