In Großbritannien sind Details aus einem Vertrag zwischen Amazon und dem nationalen Gesundheitsdienst NHS bekannt geworden. Der US-Riese hat wertvolle (wenn auch nicht personenbezogene) Daten vom NHS erhalten, mit dem das Unternehmen nun an der automatisierten Diagnosefähigkeit seiner Sprachassistentin Alexa arbeiten kann. Der NHS hat dafür keinerlei Gegenleistung erhalten [The Sunday Times, 8. Dez.] – und das ist nicht sein erster Patzer bei Vertragsverhandlungen. 2015 übergab der staatliche Gesundheitsdienst bereits Daten von 1,6 Millionen Patient*innen an Googles Tochterunternehmen DeepMind. Dort dienten sie der Entwicklung einer App, die Ärzt*innen über den Gesundheitszustand ihrer Patient*innen alarmiert [The Telegraph, 3. Juli 2017].
Ein Auszug aus der Sunday Times vom 08.12.2019: „Amazon hat die Schlüssel zu einer Fundgrube von NHS-Daten erhalten, mit denen es Produkte entwickeln kann, die international verkauft werden können, ohne einen Cent an Großbritannien zu zahlen. Ein Regierungsauftrag, der im Rahmen der Informationsfreiheitsgesetze offengelegt wurde, zeigt, dass die Partnerschaft weit über die im Juli angekündigte Verbindung mit Amazons Sprachassistenten Alexa hinausgeht. Der Gesundheitsminister, Matt Hancock, sagte damals, dass der NHS die Technologie ‚umarmen‘ sollte, da sie den Druck auf Allgemeinmediziner und Apotheker verringern würde. Aber der Vertrag zeigt, dass der amerikanische Technikgigant mehr als nur die Daten der NHS-Website abrufen könnte. Das 863 Milliarden Dollar teure Unternehmen kann auf Kosten der britischen Steuerzahler auf alle Gesundheitsinformationen zugreifen, die vom NHS gesammelt wurden, einschließlich ‚Symptome, Ursachen und Definitionen‘. Es bekommt auch ‚alle zugehörigen urheberrechtsfähigen Inhalte und Daten und…‘“ Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator
Ein Auszug aus The Telegraf vom 03.07.2017: „Der NHS hat Google illegal die Daten von mehr als eineinhalb Millionen Menschen übergeben… Der Royal Free NHS Foundation Trust in London hat die Datenschutzbestimmungen ‚nicht eingehalten‘, als er 1,6 Millionen Patientendaten an das Google-eigene Unternehmen für künstliche Intelligenz DeepMind für einen Prozess übergab, hat das Büro des Information Commissioner’s Office entschieden, da es strengere Richtlinien anordnete. Der Trust und Google hätten die Patienten nicht ordnungsgemäß darüber informiert, wie ihre Daten bei dem Test verwendet werden, bei dem Technologie zur Überwachung und Diagnose akuter Nierenverletzungen eingesetzt wurde, sagte der Kommissar nach einer einjährigen Untersuchung. Die Studie, die 2015 begann, verwendete Technologie, um die Symptome der Patienten zu verfolgen und bei einer drastischen Veränderung ihres Gesundheitszustandes über eine App namens Streams Warnungen an Ärzte zu senden. Sie wurde entwickelt, um nach akuten Nierenverletzungen zu suchen, von denen bis zu 18 Prozent der ins Krankenhaus eingewiesenen Patienten betroffen sind. Im Rahmen der Vereinbarung zwischen dem Trust und Google erhielt der Internetgigant Zugang zu sensiblen Patienteninformationen wie HIV-Status, psychische Vorgeschichte und Abtreibungen. The Royal Free teilte den Patienten nicht mit, dass Googles DeepMind Zugang zu solchen Informationen haben würde, sagte aber, dass es eine „stillschweigende Zustimmung“ habe, weil die Patienten wüssten, dass die Streams-App eine ‚direkte Versorgung‘ anbiete. Das ICO entschied, dass der Deal illegal sei, plant aber nicht, die Royal Free mit einer Geldstrafe zu belegen. ‚Es gibt keinen Zweifel an dem enormen Potential, das die kreative Nutzung von Daten für die Patientenversorgung und klinische Verbesserungen haben könnte, aber der Preis für die Innovation muss nicht die Aushöhlung grundlegender Datenschutzrechte sein‘, sagte… die Informationsbeauftragte. „‘nsere Untersuchung hat eine Reihe von Mängeln bei der Weitergabe von Patientenakten für diese Studie festgestellt.'“ Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator
Wann – so fragen sich interessierte Leser*innen – wird auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) oder eine*r seiner Nachfolger*innen auf die Idee kommen, Gesundheits- und Behandlungsdaten von 70 Mio. gesetzlich krankenversicherter Menschen in Deutschland für kleine Münze oder gar kostenfrei zu verhökern?