Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) hat am 04.08.2022 völliges Unverständnis zum Verlauf der jüngsten Sitzung der Gesellschafter der gematik zum Tausch der Konnektoren in Krankenhäusern und Praxen von Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen geäußert.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hatte die gematik aufgefordert, schriftliche Aussagen der Konnektorenhersteller einzufordern, ob eine mögliche Verlängerung der Zertifikate statt eines kompletten Austausches der Konnektoren möglich sei. Dies hatten die renommierte Computerzeitschrift c’t und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in die Diskussion gebracht.
„Müssen tatsächlich bundesweit 130.000 Geräte mit Kosten von rund 300 Millionen Euro ausgetauscht werden oder gibt es Alternativen?“ fragt KVN-Vorstandsmitglied Dr. Jörg Berling. Er nimmt auch das Bundesgesundheitsministerium als Hauptgesellschafter der gematik in die Pflicht: „Ich kann nicht akzeptieren, dass das Ministerium die Arztpraxen im Unklaren beim Konnektorentausch lässt. Das BMG entzieht sich seiner Verantwortung und lässt die Arztpraxen im Stich. Entweder das Ministerium erkennt nicht die dramatische Situation der Praxen oder ignoriert sie bewusst…“, so Berling.
Das Bundesgesundheitsministerium hatte einer Neubewertung der Situation nicht zugestimmt.
Quelle: Pressemitteilung der KVN vom 04.08.2022