Offener Brief an den G-BA: Kassenzulassung des vorgeburtlicher Bluttest auf Trisomien (NIPT) zurückstellen

Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis aus Elternvereinen, der Bundesvereinigung Lebenshilfe, Selbstvertretungen behinderter Menschen, Beratenden zu Fragen der Pränataldiagnostik, Mediziner*innen u. a. fordert den Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), Prof. Josef Hecken, in einem Offenen Brief auf, den Beschluss über die Kassenzulassung des ersten vorgeburtlichen Bluttests auf eine Behinderung zurückzustellen.

Der vorgeburtliche Bluttest auf Trisomien (NIPT) produziere hohe Raten falsch-positiver Ergebnisse. Er würde deshalb die Schwangerschaftsvorsorge nicht verbessern, sondern im Gegenteil bei Schwangeren große Beunruhigung hervorrufen. Zudem sei in dem absehbaren Beschluss keine wirksame Eingrenzung des kassenfinanzierten Tests auf spezifische Risikoschwangerschaften vorgesehen. Vielmehr mache die vorgesehene Indikation den Test für fast jede Schwangere auf Kassenleistung zugänglich. Ergebnis werde entgegen der Äußerungen von Politiker:innen aller Bundestagsfraktionen ein weitreichendes vorgeburtliches Screening von K indern mit Trisomien sein. Mit der geplanten Kassenzulassung des NIPT würden Fakten für eine breite vorgeburtliche Selektion von Kindern mit Behinderung geschaffen, ohne dass dies zuvor gesetzgeberisch durch den Bundestag legitimiert worden ist.

Die Erstunterzeichner*innen des Offenen Briefs an den G-BA

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