„Die Mehrheit sagt Nein“ – 53% der bayerischen Ärzte lehnen die Telematik-Infrastruktur prinzipiell ab

Nachdem es von „amtlicher“ Seite zur Anzahl der Praxen, die an die Telematik-Infrastruktur angeschlossen sind, noch immer keine validen Daten gibt, hat der Bayerische Facharztverband e.V. (BFAV) im Mai 2019 ca. 17.000 niedergelassene bayerische Ärztinnen und Ärzte dazu befragt. Gefragt wurde, ob die Praxen bereits angeschlossen seien; ob sie den Anschluss zum 01.07.  vollzogen haben werden; ob sie den Anschluss an die TI prinzipiell ablehnen und ob sie sich an einer Klage gegen die Telematik-Infrastruktur auch finanziell beteiligen würden. Der Rücklauf von 12% kann als repräsentativ angesehen werden. 1886 Antworten konnten ausgewertet werden. Es beteiligten sich 1132 Fachärzte und 754 Hausärzte an der Befragung. Die Ergebnisse veröffentlichte der BFAV am 22.05.2019. 

  • Etwa 40% der Ärztinnen und Ärzte sind zum Befragungszeitpunkt (15.5.2019) bereits an die Telematik-Infrastruktur angeschlossen.
  • Bis zum 1.7. 2019 werden 52% der Befragten den Konnektor in ihrer Praxis installiert haben.
  • 41% der befragten Ärztinnen und Ärzte  werden zum 1.7.2019 definitiv nicht angeschlossen sein.
  • 7% machten hierzu keine Angaben.
  • 53% der Befragten lehnen die Telematik-Infrastruktur grundsätzlich ab. Auffallend dabei ist, dass auch Ärztinnen und Ärzte die Telematik-Infrastruktur prinzipiell ablehnen, die bereits angeschlossen sind.
  • 41% der Befragten wollen sich – ggf. auch finanziell – an einer Klage gegen die Telematik-Infrastruktur und deren Umsetzung beteiligen.

Mit diesem Votum im Rücken wird der bayerische Facharztverband ein Crowdfunding für die Kosten der Klage und eines wissenschaftlichen Gutachtens über Kosten und Sicherheit der Telematik-Infrastruktur in Auftrag geben.“ Mit dieser auch aus Patient*innensicht positiven Absichtserklärung endet die Veröffentlichung des BFAV.

 

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