Auch so geht Einflussnahme großer Unternehmen in der Gesundheitspolitik – ein Beispiel: Gottfried Ludewig, von PricewaterhouseCoopers ins Gesundheitsministium und von dort zu Telekom Healthcare Soutions

Gottfried Ludewig wurde von seinem Parteifreund und damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zum Abteilungsleiter im Bundesgesundheitsministerium gemacht. Seit April 2018 war er Chef der Abteilung für Digitalisierung des Gesundheitswesens im BMG und in dieser Funktion auch zuständig für die Entwicklung der Telematik-Infrastruktur und die gematik.

Nach dem Amtsantritt von Karl Lauterbach (SPD) ging Ludewig zum 01.12.2021 offiziell in Elternzeit. Tatsächlich scheint an deren Ende ein Wechsel zur Telekom Healthcare Soutions zu stehen. Darüber berichtete zuerst der Branchendienst Apotheke Adhoc

Quelle: Apotheke Adhoc

Zuletzt machte Ludewig von sich reden, als er den Vertragsärzten der gesetzlichen Krankenkassen „aufsichtsrechtliche Maßnahmen“ androhte, sollten sie sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben halten, ab dem 1. Januar elektronische Rezepte und elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen auszustellen.

Vor seiner Tätigkeit im BMG war Ludewig Senior Consultant bei der PricewaterhouseCoopers AG (pwc), nach Eigenbeschreibung eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Am 08.11.2016 veröffentlichte pwc eine Studie, die im Auftrag von Hermann Gröhe (CDU), Vorgänger von Spahn als Gesundheitsminister, erarbeitet wurde. Sie umfasst mehr als 200 Seiten und ist hier im Wortlaut verfügbar. Viele Empfehlungen dieser Studie wurden von Gröhe, insbesondere aber von Spahn in die Gesetzgebung aufgenommen.

Auch die Telekom Healthcare Soutions,zu der Ludewig aller Voraussicht in Kürze wechseln wird, ist ein Unternehmen, das mit dem Verkauf von Hard- und Softwareprodukten für das Gesundheitswesen einen nicht unerheblichen Teil seiner Umsätze und Gewinne macht.

 

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