Freie Ärzteschaft fordert von der neuen Bundesregierung: Elektronische Gesundheitskarte einstellen, dezentrale freiwillige IT-Lösungen ermöglichen

Die Freie Ärzteschaft e. V. fordert die neue Bundesregierung auf, das Pleitenprojekt „Elektronische Gesundheitskarte“ (eGK) sofort einzustellen und dezentrale, freiwillige IT-Lösungen zu ermöglichen, die Ärzte und Patienten für medizinisch sinnvoll halten. „15 Jahre Planung, Kosten von mehreren Milliarden Euro und keine Verbesserungen für Patienten und Ärzte in Sicht“, so beschrieb FÄ-Vize Dr. Silke Lüder die Bilanz des Projekts. „Die Bürger zahlen ihre Beiträge zur Krankenversicherung für gute Medizin und nicht für die Rendite von IT-Firmen und den Überwachungsdrang von Politik und Krankenkassen.“

In einem weiteren Beitrag nimmt die Freie Ärzteschaft e. V. Stellung zum Thema „Geht die elektronische Gesundheitskarte nun online?“ Gerichtet an die Ärzte wird festgestellt: „Nach jahrzehntelangen Verzögerungen müssen bis zum 1. Januar 2019 alle Arztpraxen und Kliniken an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen sein, um mit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) das Versichertenstammdatenmanagement (VSDM) durchzuführen. Eine originäre Verwaltungsarbeit der Krankenkassen, die uns Ärzten per Gesetz aufgezwungen wird…“ Der Beitrag beantwortet zudem Fragen wie

  • Was taugen Frühbucherangebote?
  • Wie schütze ich mein Praxisverwaltungssystem?
  • Was geschieht, wenn ich die Online-Anbindung nicht mitmache?
  • Wie verhalte ich mich jetzt am besten?

Zur Frage Was versprechen weitere eGK- und eHealth-Anwendungen?“ wird festgestellt: „Der neue Medikationsplan wird fast nirgendwo genutzt. Kliniken scheinen ihn völlig zu ignorieren, Praxen nutzen meist die bewährten Pläne weiter – ohne hohe Investitionen in teure Software. Die Tests für den aufwendigen Notfalldatensatz werden abgespeckt, die Gematik setzt auf ein industriefreundliches Testmodell… Ein einziger Flop ist auch die ‚Videosprechstunde’…“

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