Wie das Handelsblatt am 24. 7. 2020 berichtet, stellen sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und alle 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) gegen die Digitalisierungspläne des Bundesgesundheitsministers. Aufgrund massiver Störungen in der Telematikinfrastruktur seit nunmehr fast zwei Monaten stellen die Ärzteorganisation die Forderungen auf, dass ein Ersatzverfahren für die TI geschaffen werden müsse. Zudem sei es vor allem für kleinere Praxen nicht umsetzbar, den „Grundschutz des Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik BSI“ zu realisieren.
Offenbar ist man von dem Konstrukt Gesundheitsministerium mit der Unterabteilung gematik, das die Umsetzung bei der Industrie beauftragt so wenig überzeugt, dass geforder wird Bei der Entwicklung der digitalen Lösungen will sich die Ärzteschaft von der Industrie unabhängig machen, indem KBV und die KVen die Möglichkeit bekommen sollen, eigene IT-Systeme zu entwickeln.
Der bisher schwelende Konflikt, an dem sich bisher „nur“ ein großer Teil der KVen beteiligt hat, hat sich damit zu einem Flächenbrand ausgeweitet. Es stellt sich die Frage, ob ein Gesundheitsminister, der dieses Fiasko zu verantworten hat, noch tragbar ist.