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== Einleitung ==
 
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In allererster Linie geht es um ein klares, deutliches <b>Nein zur elektronischen Gesundheitskarte</b>, was wir auch direkt über und  in den Verwaltungsräten der Krankenklassen durchsetzen wollen.<br>
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Es gibt uns, weil wir die Elektronische Gesundheitskarte in der heute geplanten Form ablehnen. Sie steht im Gesetz, und liegt damit nicht im Entscheidungsbereich der Verwaltungsräte, für die wir kandidieren. Im Bereich der Krankenversicherung ist aber die Selbstverwaltung der heimliche Gesetzgeber. Die Gesetze im Gesundheitswesen kommen durch Vorschläge und Anregungen der "Selbstverwaltung" zustande. Offiziell ist die "Selbstverwaltung" der große Macher im Gesundheitswesen. So sagt man uns ständig. Und deswegen wollen wir uns in diese Selbstverwaltung wählen lassen und ihre Möglichkeiten der Gestaltung nutzen. Die die Verbands-Bürokraten, im Namen der "Selbstverwaltung", bisher erfolgreich für sich eingefordert haben. Diese Möglichkeiten werden meist unterschätzt. Von den rechtlichen Spielräumen, die die Krankenkassen haben, wird höchstens die Hälfte ausgenutzt. Es sind zum Beispiel viel mehr selbstverwaltete Modellprojekte für innovative Gruppen von Versicherten rechtlich möglich, als es gibt.
Der Weg dahin und das Ziel ist, die Bürokratisierung unserer Gesundheit zu stoppen und gleichzeitig das solidarische Prinzip der Sozialversicherung zu erhalten und auzusbauen. Damit haben wir uns viel vorgenommen, denn mechanische Betrachtung, Vermessung und Normierung des Körpers ist seit über 100 Jahren ein Trend, der umgebremst weiter geht. Heute sind es zum Beispiel Qualitätssicherer, Fall-Manager oder Gesundheitsökonomen, die anhand der mit Chipkarten gesammelten Daten besser wissen sollen, wie wir gesund werden oder bleiben, als unsere Hausärzte/innen und wir selbst. Sicher machen wir trotz wirtschaftlicher Interessen niemandem streitig, dass gute Absichten dahinter stehen – aber wir wollen Fragen unserer Gesundheit nicht aus unsren Händen in die anonymer Bürokraten geben.  
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Wir wollen die Bürokratisierung unserer Gesundheit zu stoppen und gleichzeitig das solidarische Prinzip der Sozialversicherung zu erhalten und auzusbauen. Damit haben wir uns viel vorgenommen, denn mechanische Betrachtung, Vermessung und Normierung des Körpers ist seit über 100 Jahren ein Trend, der umgebremst weiter geht. Heute sind es zum Beispiel Qualitätssicherer, Fall-Manager oder Gesundheitsökonomen, die anhand der mit Chipkarten gesammelten Daten besser wissen sollen, wie wir gesund werden oder bleiben, als unsere Hausärzte/innen und wir selbst. Sicher machen wir trotz wirtschaftlicher Interessen niemandem streitig, dass gute Absichten dahinter stehen – aber wir wollen Fragen unserer Gesundheit nicht aus unsren Händen in die anonymer Bürokraten geben.  
  
 
Krankenkassen können uns helfen, indem sie in erster Linie als (Einkaufs-)genossenschaft ihrer Mitglieder für nötige Leistungen im Krankheitsfall handeln. In diese Richtung wollen wir die Selbstdarstellung und das Selbstverständnis der Krankenkassen steuern.
 
Krankenkassen können uns helfen, indem sie in erster Linie als (Einkaufs-)genossenschaft ihrer Mitglieder für nötige Leistungen im Krankheitsfall handeln. In diese Richtung wollen wir die Selbstdarstellung und das Selbstverständnis der Krankenkassen steuern.

Revision as of 23:59, 19 July 2010

Dieses Dokument dient der Weiterentwicklung unserer Forderungen. Seine derzeit gültige Version befindet sich hier.


Einleitung

Es gibt uns, weil wir die Elektronische Gesundheitskarte in der heute geplanten Form ablehnen. Sie steht im Gesetz, und liegt damit nicht im Entscheidungsbereich der Verwaltungsräte, für die wir kandidieren. Im Bereich der Krankenversicherung ist aber die Selbstverwaltung der heimliche Gesetzgeber. Die Gesetze im Gesundheitswesen kommen durch Vorschläge und Anregungen der "Selbstverwaltung" zustande. Offiziell ist die "Selbstverwaltung" der große Macher im Gesundheitswesen. So sagt man uns ständig. Und deswegen wollen wir uns in diese Selbstverwaltung wählen lassen und ihre Möglichkeiten der Gestaltung nutzen. Die die Verbands-Bürokraten, im Namen der "Selbstverwaltung", bisher erfolgreich für sich eingefordert haben. Diese Möglichkeiten werden meist unterschätzt. Von den rechtlichen Spielräumen, die die Krankenkassen haben, wird höchstens die Hälfte ausgenutzt. Es sind zum Beispiel viel mehr selbstverwaltete Modellprojekte für innovative Gruppen von Versicherten rechtlich möglich, als es gibt.


Wir wollen die Bürokratisierung unserer Gesundheit zu stoppen und gleichzeitig das solidarische Prinzip der Sozialversicherung zu erhalten und auzusbauen. Damit haben wir uns viel vorgenommen, denn mechanische Betrachtung, Vermessung und Normierung des Körpers ist seit über 100 Jahren ein Trend, der umgebremst weiter geht. Heute sind es zum Beispiel Qualitätssicherer, Fall-Manager oder Gesundheitsökonomen, die anhand der mit Chipkarten gesammelten Daten besser wissen sollen, wie wir gesund werden oder bleiben, als unsere Hausärzte/innen und wir selbst. Sicher machen wir trotz wirtschaftlicher Interessen niemandem streitig, dass gute Absichten dahinter stehen – aber wir wollen Fragen unserer Gesundheit nicht aus unsren Händen in die anonymer Bürokraten geben.

Krankenkassen können uns helfen, indem sie in erster Linie als (Einkaufs-)genossenschaft ihrer Mitglieder für nötige Leistungen im Krankheitsfall handeln. In diese Richtung wollen wir die Selbstdarstellung und das Selbstverständnis der Krankenkassen steuern.

Transparenz der Steuerung von Behandlungen

1. Die Mitglieder werden systematisch auf ihr Recht hingewiesen, und dabei unterstützt, einmal jährlich eine detaillierte Übersicht anzufordern über alle für das Mitglied getätigten Ausgaben der Krankenkasse, und über die zur Person neu gespeicherten oder geänderten Informationen (Kosten der Medikamente und Arztbesuche des Mitglieds, gespeicherte Diagnosen, Behandlungen usw.).

2. Die Mitglieder werden informiert, durch welche finanziellen Anreize ihre Behandlung beim Arzt gesteuert wird. Zum Beispiel: wie viele Kontakte zwischen Arzt und Patient in einem Quartal bringen für den Arzt bei welcher Diagnose den besten Ertrag. Jede Ausgabe der Mitgliederzeitschrift bringt dazu genaue und verständliche Informationen. Zusätzlich werden die Mitglieder, die es wünschen, über die Abrechnungsmöglichkeiten informiert, die für ihre Behandlung anwendbar sein können.

3. Die Mitglieder werden über laufende und geplante EDV-Verfahren informiert, in denen es um ihre persönlichen Daten geht (Versicherungs- und Behandlungsdaten). Beispiel: Kontrolle der ärztlichen Behandlungen nach Durchschnittswerten. Ausführliche, allgemein verständliche Informationen darüber werden von der Kasse im Internet und in Mitgliederzeitungen bereit gestellt.

4. Vor Veränderungen im Bezahlungssystem oder in der Informationstechnik werden die Mitgliedern über Gestaltungsalternativen informiert. Es wird ihnen ermöglicht, die Entscheidungen mit ihrem Für und Wider nachzuvollziehen.

5. Vor wesentlichen Veränderungen der IT oder des Abrechnungssystems, und vor der Einführung neuer Tarife oder Kooperationen werden Urabstimmungen oder Mitgliederbefragungen durchgeführt. Das gilt vor allem vor so weitreichenden Veränderungen wie der Einführung einer elektronischen Gesundheitskarte (EGK).

Transparenz der Gesundheitspolitik

1. Die Vertreter der Kasse in weiteren Gremien (Landes- und Bundesausschüsse der Krankenkassen usw.) müssen entweder von der Selbstverwaltung, oder direkt von den Versicherten gewählt werden. Es wird angestrebt, daß mehrere Kandidaten aufgestellt werden, so daß echte Wahlen stattfinden.

2. Die Gewählten, die als Vertreter in diese Verbandsgremien geschickt werden, werden auf folgende Grundsätze verpflichtet, deren Einhaltung regelmäßig kontrolliert wird:

a. Berichterstattung über Tagesordnungen, Sitzungsverlauf, Vorschläge, Entscheidungen und ihre Alternativen im Internet, für die Versicherten öffentlich.

b. Entsprechende Veröffentlichung der eigenen Absichten und Pläne und der bekannt gewordenen Vorschläge und Absichten der anderen Gremienmitglieder, mögliche Absprachen usw. im Internet.

c. Verpflichtung, auf Fragen der Versicherten zeitnah, und auf Wunsch öffentlich im Internet zu antworten,

d. Verhalten des Vertreters entsprechend den Beschlüssen der Selbstverwaltung.

e. Wenn in einem Gremium weitere Wahlen stattfinden (z.B. Landesausschuß wählt Vertreter für den Bundesausschuß, dort wählt man Vertreter in den Gemeinsamen Bundesauschuß, die Gematik ...) , sollen die obigen Grundsätze auch für diese Wahlen gelten. Es dürfen nur Personen gewählt werden, die sich zu ihrer Einhaltung verpflichtet haben, und diese Verpflichtung nach oben immer weitergeben.

Unterstützung der Versicherten gegen krank machende Umwelt

Krankenkassen sollen ihre Versicherten auch gegen krank machende Umwelt unterstützen; z.B. Lärm, Umweltverschmutzung, Stress und vieles andere. Dazu gibt es viele Möglichkeiten:

  • Informationsmaterialien: Checklisten, Broschüren
  • Beratungsstellen
  • Kurse und Schulungen
  • eigene Messtechnik der Krankenkassen

Alternative Abrechnungssysteme

Oft kommt individuelle Vorbeugung und individuelle Nachsorge zu kurz. Während z.B. zu Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen aufwändig und mehrfach zu vorgegebenen Terminen mit Rückantwort und einliegenden Hochglanzbroschüren geladen wird, sind Gesundheitssportangebote der Kassen meist überfüllt und daher unerreichbar.

Grund dafür sind unsinnige Regelungen im System der Abrechnungen. Das System fördert öfter den Absatz von Medikamenten und Medizintechnik, als Gesundheit.

Wir sind dafür, dass die Krankenkassen andere Abrechnugnssysteme, z.B. nach Arbeitszeit, und auch datenschutz-gerechte Behandlungssysteme erproben. Die gesetzliche Grundlage dafür besteht in § 73 c SGB V ("Besondere ambulante ärztliche Versorung").