Schreiben an Stiftungen

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Bewegungsstiftung

- Webpage: http://www.bewegungsstiftung.de/

- Antragstellung: http://www.bewegungsstiftung.de/antragstellung.html

- Förderrichtlinien: http://www.bewegungsstiftung.de/fileadmin/user_upload/bws/pdf/bewegungsstiftung/Kampagnenfoerderung2009.pdf

Die Bewegungsstiftung sagt von sich, das Ziel ihrer Förderung sei weniger weite Streuung von Mitteln, sondern gezielte Förderung weniger Gruppen; diese dann mit mehr Geld. So habe ich's verstanden. Termin für Anträge ist der April 2011; Voranfragen vor Anträgen sind ausdrüklich erwünscht.

- Stand:Abgeschickt 21.10.10; Antwort 25.10.10.

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir, “Liste Neuanfang“, sind ein neuer Verein, der ein klares Nein zur elektronischen Gesundheitskarte sagt und sich u.a. zum Ziel gesetzt hat, gegen deren geplante Einführung auch innerhalb der Verwaltungsräte der Krankenkassen zu arbeiten und daher zu Sozialwahlen zu kandidieren. Fast aus dem Stand gelang es uns, für die Techniker-Krankenkasse eine Liste aufzustellen, zu deren Wahlzulassung wir bis zum 18. November 2.000 Unterschriften von TK-Versicherten benötigen, um uns überhaupt zur Wahl stellen zu dürfen. Unsere erste Anfrage bezieht sich darauf, ob Sie persönlich und , sofern TK-versichert, unsere Zulassung zur Sozialwahl mit Ihrer Unterschrift unterstützen (Mehr im Internet, http://www.liste-neuanfang.org/Sozialwahlen.php)

Das zweite Anliegen: Damit wir diese Vorwahlkampagne durchführen können, benötigen wir kurzfristig, also sofort, finanzielle Unterstützung. Unsere zweite Anfrage bezieht sich darauf, ob wir eine Chance haben, sofern wir grundsätzlich von Ihnen als durch Sie förderungswürdig eingestuft werden, derart kurzfristig sozusagen einen Vorschuss zu erhalten. Diese Kampagne zur Wahlzulassung als auch die Sozialwahlen sind natürlich nur ein Teil unseres Engagements. Der momentan akute Bedarf entstand, weil wir selbst das Aufstellen einer Kandidatenliste als deutlich schwieriger eingeschätzt hatten und nun für uns selbst überraschend vor unserem Erfolg als auch dem Problem stehen, diese Unterschriften zu sammeln.

Kurz einige weitere Informationen über uns.

Wir sind bis jetzt noch kein eingetragener Verein und auch nicht als gemeinnützig anerkannt; beides jedoch wurde gleichzeitig mit unserer Gründung im April dieses Jahres in die Wege geleitet und wird innerhalb kürzester Zeit abgeschlossen sein. (Die Eintragung hatte sich vor allem durch das steuerrechtlich problematische Wort „Beratung“ in unserer Satzung, die wir inzwischen geändert haben, verzögert.) Kürzlich richteten wir ein Treuhandkonto ein und konnten so schon vor unserer endgültigen Eintragung mit dem Sammeln von Spenden beginnen.

Wir sind bundesweit engagiert und vertreten. Unsere Gründungsmitglieder kommen aus den Vereinen Bioskop, dem Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung, dem Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung, mit denen wir auch zusammenarbeiten. Einige von uns sind natürlich in gar keinem anderen Verein. Unsere Interessenten und Unterstützer kommen aus fast allen gesetzlichen Krankenkassen; keineswegs nur aus der Techniker Krankenkasse.


Unser grundsätzliches Ziel kann man mit dem Motto „Gläserne Kassenleistungen statt gläserne Patienten“ zusammenfassen. Wir wollen die Bürokratisierung unserer Gesundheit stoppen und gleichzeitig das solidarische Prinzip der Sozialversicherung erhalten und ausbauen. Damit haben wir uns viel vorgenommen, denn mechanische Betrachtung, Vermessung und Normierung des Körpers ist seit über 100 Jahren ein Trend, der umgebremst weiter geht. Heute sind es zum Beispiel Qualitätssicherer, Fall-Manager oder Gesundheitsökonomen, die anhand der mit Chipkarten gesammelten Daten besser wissen sollen, wie wir gesund werden oder bleiben, als unsere Hausärzte/innen und wir selbst. Sicher machen wir niemandem streitig, dass gute Absichten dahinter stehen – aber wir wollen Fragen unserer Gesundheit nicht aus unsren Händen geben. Krankenkassen können uns helfen, indem sie in erster Linie als (Einkaufs-)genossenschaft ihrer Mitglieder für Leistungen im Krankheitsfall handeln. In diese Richtung wollen wir die Selbstdarstellung und das Selbstverständnis der Krankenkassen steuern.

Die Interessen der Versicherten und gesundheitliche Selbstbestimmung stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit - und das heißt ein klares Nein zur elektronischen Gesundheitskarte und Kritik am Konzept von "managed care", an der Steuerung der Behandlung durch die Krankenkassen.

In unserer Satzung spiegelt sich dies wieder: „Zweck des Vereins ist Verbraucherberatung und Verbraucherschutz auf dem Gebiet des Gesundheitswesens, und der Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung. Der Verein will hohe Qualität von Leistungen und Angeboten, bei günstigen Beiträgen. Er unterstützt Regelungen, die positive Auswirkungen auf Dienstleistungsqualität und Datenschutz für Patienten und Versicherte haben. Er versucht, verbraucherfreundliche Lösungen herbeizuführen.

Der Verein verfolgt seine Ziele durch: a. Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit zu ausgewählten Schwerpunktthemen, b. Beratung von Versicherten, und Mitgliedern der Selbstverwaltung, c. Entwicklung und Bereitstellung von Informationsmaterialien, d. Aufstellung und Unterstützung solcher Listen für die Vertretung der Arbeitnehmer bei den Sozialwahlen, die in der Selbstverwaltung für die Vereinsziele wirken, e. Beteiligung an Diskussionen und Bündnissen mit anderen Organisationen, die ähnliche Ziele verfolgen. "

Ich hoffe, dass diese wenigen Auskünfte genügen, um unsere Frage, ob wir sozusagen außerhalb des formellen Rahmens mit Antragstellung bis April 2011 – was ja bei unserem akuten Bedarf bedeutete, diesen anders decken zu müssen – eine Chance auf Förderung durch die Bewegungstfitung haben. Falls ja, stellen wir selbstverständlich schnellstens einen korrekten und einen formellen Antrag. Falls aber nein, lassen wir uns eben uns ein bisschen mehr Zeit mit unserer Anfrage nach möglicher Unterstützung durch die Bewegungsstiftung......


Mit freundlichen Grüßen

xyz

für „Liste Neuanfang“, die im Moment aus wahltechnischen Gründen – Listen, die noch nicht in Verwaltungsräten vertreten waren, müssen trotz unserer diversen Anträge zur Erstkandidatur vorne „Frei“, dann „Liste“ heißen und dann nach einem der Spitzenkandidaten benannt werden – „Freie Liste Müller“ heißen muss.


Sehr geehrte xyz,

vielen Dank für Ihr Interesse an der Bewegungsstiftung und Ihre Förderanfrage. Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir keine kurzfristige Förderung für Ihr Vorhaben zur Verfügung stellen können.

Zwar gibt es die Möglichkeit bei der Bewegungsstiftung außerhalb der beiden Antragsrunden im April und September Eilanträge zu stellen. Voraussetzung der Förderung ist dabei aber, dass sich seit dem letzten regulären Antragsschluss unvorhersehbare und gravierende Änderungen der aktuellen politischen Situation ergeben haben. Diese Veränderungen können akute Bedrohungen sein wie z.B. ein anstehender völkerrechtswidriger Krieg. Sie können aber auch, wie im Fall des Verbots bestimmter gentechnisch manipulierter Nahrungsmittel, ein Handlungsfenster für weiter reichende Aktionsziele öffnen. Beide Situationen können schnelles und entschiedenes Handeln erfordern.

Eilanträge werden abgelehnt, wenn die Entwicklung der politischen Rahmenbedingungen, mit der die Dringlichkeit begründet wird, schon vor dem regulären Antragsschluss in Grundzügen bekannt war. Dies ist in Ihrem Fall gegeben.

Bitte beachten Sie auch, dass die Bewegungsstiftung vor allem die Bereiche der Arbeit sozialer Bewegungen fördert, bei denen andere Geldgeber sich regelmäßig zurückziehen: öffentlicher Protest und Aktion in Form von Kampagnen. Ihr Vorhaben scheint mir allerdings kein öffentlicher Protest in diesem Sinne zu sein, sondern ein Agieren innerhalb von Institutionen.

Auf jeden Fall möchte ich an dieser Stelle auf eine Broschüre des Netzwerks Selbsthilfe hinweisen, in der Sie eventuell noch andere Fördergeber finden könnten. Sie heißt "Fördertöpfe für Vereine, selbstorganisierte Projekte und politische Initiativen" und ist erhältlich unter http://netzwerk-selbsthilfe.de/beratung/foerdertopfbroschuere/

Weitere Informationen finden Sie eventuell auch im Internetportal Wegweiser Bürgergesellschaft unter http://www.wegweiser-buergergesellschaft.de

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Engagement gegen die elektronische Gesundheitskarte.

Mit freundlichen Grüßen

xyz

Bewegungsstiftung Artilleriestr. 6 27283 Verden

Sonstige

Stiftung bridge - Bürgerrechte in der digitalen Gesellschaft Adresse: c/o Bewegungsstiftung in Verden http://www.stiftung-bridge.de/foerderung.html