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(Frage: Die Welt geht den Bach ab, und du kümmerst dich um Krankenkassen! Du hast sie nicht mehr alle.)
 
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== Frage: Die Welt geht den Bach ab, und du kümmerst dich um Krankenkassen! Du hast sie nicht mehr alle. ==
 
== Frage: Die Welt geht den Bach ab, und du kümmerst dich um Krankenkassen! Du hast sie nicht mehr alle. ==
  
 
Falls du meinst, die herrschende Meinung zur Klimakatastrophe oder zum Kapitalismus ist völlig in Ordnung, verstehe ich die Kritik nicht. UNO und Regierungen werden doch dann rechtzeitig das Richtige tun. Dann brauchen wir beide es nicht zu tun, die nötigen Gesetze werden rechtzeitig erlassen. Es ist dann OK, vernünftige Behandlungen zu vernünftigen Preisen zu retten. Die Regierung rettet sie nicht.  
 
Falls du meinst, die herrschende Meinung zur Klimakatastrophe oder zum Kapitalismus ist völlig in Ordnung, verstehe ich die Kritik nicht. UNO und Regierungen werden doch dann rechtzeitig das Richtige tun. Dann brauchen wir beide es nicht zu tun, die nötigen Gesetze werden rechtzeitig erlassen. Es ist dann OK, vernünftige Behandlungen zu vernünftigen Preisen zu retten. Die Regierung rettet sie nicht.  
  
Wenn aber, für dich, die herrschenden Meinungen über Kapitalismus und Klimakatastrophe nicht in Ordnung sind, müßten danach viele Leute ihre Sicht der Welt ändern. Wie soll jemand sich ändern, wenn sie den eigenen Wahrnehmungen nicht traut. Wenn jemand von den Krankenkassen festschreiben läßt, worin seine tiefsten Probleme bestehen, wie soll der auf ganz neue Gedanken kommen. Eigene, körperlich-sinnliche Erfahrung ist das beste Argument überhaupt, insbesondere, gegen die herrschende Meinung. Wenn sich jemand von Leuten, die er nicht mal kennt, sagen läßt, welche von seinen Wahrnehmungen wichtig sind, und welche nicht, worauf soll der sich denn stützen, um der herrschenden Weltsicht zu widersprechen? Jede kennt doch genügend Argumente dafür, zu bleiben, wie sie ist.
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Wenn aber, für dich, die herrschenden Meinungen über Kapitalismus und Klimakatastrophe nicht in Ordnung sind, müßten danach viele Leute ihre Sicht der Welt ändern. Wie soll jemand sich ändern, wenn sie den eigenen Wahrnehmungen nicht traut. Wenn jemand von den Krankenkassen festschreiben läßt, worin seine tiefsten Probleme bestehen, wie soll der auf ganz neue Gedanken kommen. Eigene, körperlich-sinnliche Erfahrung ist das beste Argument überhaupt, insbesondere, gegen die herrschende Meinung. Wenn sich jemand von Leuten, die er nicht mal kennt, sagen läßt, welche von seinen Wahrnehmungen wichtig sind, und welche nicht, worauf soll der sich denn stützen, um der herrschenden Weltsicht zu widersprechen? Näheres dazu im [[Mission Statement]].
  
 
Unser Projekt zielt darauf ab, daß wir selber das letzte Wort haben, wer wir sind. Was unser Herz höher schlagen läßt, was uns an die Nieren und auf den Geist geht, wollen wir selber sagen, und es ändern dürfen. Erst mit wacher körperlich-sinnlicher Wahrnehmung verstehst du die Welt gut genug. Falls die herrschenden Meinungen über Kapitalismus und Klimakatastrophe falsch sind. Die von den Kankenkassen geplante Telematik-Infrastruktur behindert dich dabei, dich selbst zu bestimmen. Deswegen mußt du da ran, wenn du so denkst. Wenn nicht, ist der Widerspruch von persönlicher Autonomie und Sozialstaat neu zu lösen.  
 
Unser Projekt zielt darauf ab, daß wir selber das letzte Wort haben, wer wir sind. Was unser Herz höher schlagen läßt, was uns an die Nieren und auf den Geist geht, wollen wir selber sagen, und es ändern dürfen. Erst mit wacher körperlich-sinnlicher Wahrnehmung verstehst du die Welt gut genug. Falls die herrschenden Meinungen über Kapitalismus und Klimakatastrophe falsch sind. Die von den Kankenkassen geplante Telematik-Infrastruktur behindert dich dabei, dich selbst zu bestimmen. Deswegen mußt du da ran, wenn du so denkst. Wenn nicht, ist der Widerspruch von persönlicher Autonomie und Sozialstaat neu zu lösen.  
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Ich mache es für mich, um zu verstehen, was mit mir passiert. Im Moment sehe ich z.B. einen bestimmten Facharzt genau einmal im Quartal. Er sagt jedes mal: daß wir uns wieder sehen, muß sein, und er hat ansonsten keine Termine frei. Ich möchte wissen, ob es für ihn wirtschaftlich optimal ist, wenn er mich genau einmal im Quartal sieht. Ähnliche Fragen habe ich beinahe bei jedem Arzt- oder Apothekenbesuch in letzter Zeit. Auch im Internet gibt es keine ausreichenden Informationen.  
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Ich habe es zunächst für mich gemacht, um zu verstehen, was mit mir passiert. Im Moment sehe ich z.B. einen bestimmten Facharzt genau einmal im Quartal. Er sagt jedes mal: daß wir uns wieder sehen, muß sein, und er hat ansonsten keine Termine frei. Ich möchte wissen, ob es für ihn wirtschaftlich optimal ist, wenn er mich genau einmal im Quartal sieht. Ähnliche Fragen habe ich beinahe bei jedem Arzt- oder Apothekenbesuch in letzter Zeit. Auch im Internet gibt es keine ausreichenden Informationen. Oft muss man Entscheidungen im Blindflug treffen, als Patient.  
  
Ich stecke in dieses Projekt auf keinen Fall mehr als acht Tage insgesamt, in den Jahren 2010 und 2011. Für diese Website, und alles, was vorher passierte, habe ich drei Tage gebraucht. Wenn du weniger als drei Stunden in den zwei Jahren reinsteckst, wird nichts daraus. Dann werden wir beide nicht wissen, warum der Arzt oder das Krankenhaus mit uns jetzt gerade dies oder jenes machen. Aber ich vertraue dir, sonst hätte ich die bisherigen drei Tage nicht investiert.  
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In zwanzig Jahren wird das deutsche Gesundheitssystem nicht wieder zu erkennen sein. Durch Privatisierungen von Krankenhäusern und Krankenkassen, und die Ärzteoppositionen stehen wir vor grundlegenden Veränderungen. Wir brauchen eine neue Strategie der Versicherten in der GKV. Die müssen wir gemeinsam entwickeln. Dies ist ein Anfang. Ich vertraue dir, sonst hätte ich die bisherige Zeit nicht investiert.  
  
Für den Rest meines Lebens wissen, warum mein Arzt mich behandelt, wie er tut, ist mir diese 8 Tage Aufwand bis Ende 2011 wert. Mehr nicht. Wenn Dir das bis zu drei Stunden Aufwand wert ist, werden wir beide es wissen. Wenn nicht, dann nicht.
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Für den Rest meines Lebens wissen, warum mein Arzt mich behandelt, wie er tut, ist mir diesen Aufwand wert. Wenn Dir das bis zu drei Stunden Aufwand wert ist, werden wir beide es wissen. Wenn nicht, dann nicht.
  
 
== Frage: Kann so eine Liste diese Forderungen durchsetzen? Ist das möglich und rechtlich zulässig? ==
 
== Frage: Kann so eine Liste diese Forderungen durchsetzen? Ist das möglich und rechtlich zulässig? ==
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== Frage: Würde die  Kasse, die sich so verhält, statt die übliche Werbung zu betreiben, nicht ihre eigene Anziehungskraft und Wettbewerbsposition eher schwächen? Wird dadurch das solidarische System nicht eher schlecht geredet? ==
 
== Frage: Würde die  Kasse, die sich so verhält, statt die übliche Werbung zu betreiben, nicht ihre eigene Anziehungskraft und Wettbewerbsposition eher schwächen? Wird dadurch das solidarische System nicht eher schlecht geredet? ==
  
Es stimmt, daß eine Kasse, die sich so verhält, für gewisse Leute attraktiver würde – für mich zum Beispiel –für andere wäre sie erst einmal unattraktiver. Wenn aber später jeder sieht, wie viel Vorteile die Mitglieder dieser Kasse haben, durch ihren größeren Durchblick können sie nämlich ihre eigenen Behandlungen besser steuern, dann wird ein Wertewandel einsetzen.  
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Es stimmt, daß eine Kasse, die sich so verhält, für gewisse Leute attraktiver würde – für mich zum Beispiel – für andere wäre sie erst einmal unattraktiver. Wenn aber später jeder sieht, wie viel Vorteile die Mitglieder dieser Kasse haben, durch ihren größeren Durchblick können sie nämlich ihre eigenen Behandlungen besser steuern, dann wird ein Wertewandel einsetzen.  
  
 
Wir fangen an, die Sozialversicherung neu zu erfinden. Effiziente Organisation mit vollem Durchblick der Mitglieder ist das Ziel. Mit so wenig Aufwand hast du noch nie die Welt verbessert.
 
Wir fangen an, die Sozialversicherung neu zu erfinden. Effiziente Organisation mit vollem Durchblick der Mitglieder ist das Ziel. Mit so wenig Aufwand hast du noch nie die Welt verbessert.
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Antwort: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Ein System, das man versteht, kann man verteidigen. Eines, das man nicht versteht, verteidigt man im Zweifel nicht, und daran könnte das solidarische System zugrunde gehen. Das wäre doch dumm, oder?
 
Antwort: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Ein System, das man versteht, kann man verteidigen. Eines, das man nicht versteht, verteidigt man im Zweifel nicht, und daran könnte das solidarische System zugrunde gehen. Das wäre doch dumm, oder?
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== Epilog, zur Erbauung am Ende ==
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Kassenhass
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“Ein Mann, der eine ganze Masse
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Gezahlt hat an die Krankenkasse,
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Schickt jetzt die nötigen Papiere,
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Damit auch sie nun tun das Ihre.
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Jedoch er kriegt nach längrer Zeit
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Statt baren Gelds nur den Bescheid,
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Nach Paragraphenziffer X
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Bekomme er vorerst leider nix,
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Weil, siehe Ziffer Y,
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Man dies und das gestrichen schon,
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So daß er nichts laut Ziffer Z
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Beanzuspruchen weiter hätt´.
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Hingegen heißt´s nach Ziffer A,
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Daß er vermutlich übersah,
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Daß alle Kassen, selbst in Nöten,
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Den Beitrag leider stark erhöhten
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Und daß man sich mit gleichem Schreiben,
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Gezwungen seh´, ihn einzutreiben.
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Besagter Mann denkt, krankenkässlich,
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In Zukunft ausgesprochen häßlich.”
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Eugen Roth, 1935 aus der Sammlung “Ein Mensch”

Latest revision as of 16:02, 21 December 2010

Frage: Die Welt geht den Bach ab, und du kümmerst dich um Krankenkassen! Du hast sie nicht mehr alle.

Falls du meinst, die herrschende Meinung zur Klimakatastrophe oder zum Kapitalismus ist völlig in Ordnung, verstehe ich die Kritik nicht. UNO und Regierungen werden doch dann rechtzeitig das Richtige tun. Dann brauchen wir beide es nicht zu tun, die nötigen Gesetze werden rechtzeitig erlassen. Es ist dann OK, vernünftige Behandlungen zu vernünftigen Preisen zu retten. Die Regierung rettet sie nicht.

Wenn aber, für dich, die herrschenden Meinungen über Kapitalismus und Klimakatastrophe nicht in Ordnung sind, müßten danach viele Leute ihre Sicht der Welt ändern. Wie soll jemand sich ändern, wenn sie den eigenen Wahrnehmungen nicht traut. Wenn jemand von den Krankenkassen festschreiben läßt, worin seine tiefsten Probleme bestehen, wie soll der auf ganz neue Gedanken kommen. Eigene, körperlich-sinnliche Erfahrung ist das beste Argument überhaupt, insbesondere, gegen die herrschende Meinung. Wenn sich jemand von Leuten, die er nicht mal kennt, sagen läßt, welche von seinen Wahrnehmungen wichtig sind, und welche nicht, worauf soll der sich denn stützen, um der herrschenden Weltsicht zu widersprechen? Näheres dazu im Mission Statement.

Unser Projekt zielt darauf ab, daß wir selber das letzte Wort haben, wer wir sind. Was unser Herz höher schlagen läßt, was uns an die Nieren und auf den Geist geht, wollen wir selber sagen, und es ändern dürfen. Erst mit wacher körperlich-sinnlicher Wahrnehmung verstehst du die Welt gut genug. Falls die herrschenden Meinungen über Kapitalismus und Klimakatastrophe falsch sind. Die von den Kankenkassen geplante Telematik-Infrastruktur behindert dich dabei, dich selbst zu bestimmen. Deswegen mußt du da ran, wenn du so denkst. Wenn nicht, ist der Widerspruch von persönlicher Autonomie und Sozialstaat neu zu lösen.

Egal, ob du revolutionär, liberal oder konservativ bist, das Thema sollte dir so wichtig sein wie mir.

Frage: Warum machst du das alles? Willst du als Gremienvertreter Geld verdienen? Willst du berühmt werden? Hast du nichts Besseres zu tun?

Ich habe es zunächst für mich gemacht, um zu verstehen, was mit mir passiert. Im Moment sehe ich z.B. einen bestimmten Facharzt genau einmal im Quartal. Er sagt jedes mal: daß wir uns wieder sehen, muß sein, und er hat ansonsten keine Termine frei. Ich möchte wissen, ob es für ihn wirtschaftlich optimal ist, wenn er mich genau einmal im Quartal sieht. Ähnliche Fragen habe ich beinahe bei jedem Arzt- oder Apothekenbesuch in letzter Zeit. Auch im Internet gibt es keine ausreichenden Informationen. Oft muss man Entscheidungen im Blindflug treffen, als Patient.

In zwanzig Jahren wird das deutsche Gesundheitssystem nicht wieder zu erkennen sein. Durch Privatisierungen von Krankenhäusern und Krankenkassen, und die Ärzteoppositionen stehen wir vor grundlegenden Veränderungen. Wir brauchen eine neue Strategie der Versicherten in der GKV. Die müssen wir gemeinsam entwickeln. Dies ist ein Anfang. Ich vertraue dir, sonst hätte ich die bisherige Zeit nicht investiert.

Für den Rest meines Lebens wissen, warum mein Arzt mich behandelt, wie er tut, ist mir diesen Aufwand wert. Wenn Dir das bis zu drei Stunden Aufwand wert ist, werden wir beide es wissen. Wenn nicht, dann nicht.

Frage: Kann so eine Liste diese Forderungen durchsetzen? Ist das möglich und rechtlich zulässig?

Ja. Das kann die Selbstverwaltung in die Satzung der Kasse schreiben, und wenn es dort steht, muß es gemacht werden. Die Satzungsänderung muß vom Bundesaufsichtsamt genehmigt werden. Da es fast nichts kostet, können Kostengründe dagegen nicht vorgebracht werden. Weitere rechtliche Gründe bestehen nicht, so daß das Bundesamt die Satzungsänderung genehmigen müßte. Die Selbstverwaltung hat auch praktische Kontrollmöglichkeiten.

Frage: Basisdemokratie scheinst du zu wollen – damit sind die damaligen Grünen vor 30 Jahren gescheitert. Bei den Forderungen fehlt nur noch das Rotationsprinzip, und die frühen Achtziger wären wieder da.

Die Grünen sind nicht gescheitert. Ihre Basisdemokratie war ein notwendiger Schritt der Selbstverständigung. Ohne sie würde es heute die Grünen nicht geben. Wenn man in eine neue Richtung will, will man erst mal wissen, was läuft, muß ziemlich mißtrauisch sein.

Was wir erleben, haben Philosophen die „Krise der Repräsentation“ genannt. Die Menschen fühlen sich nicht mehr vertreten, einfach weil das Bedürfnis, jemand als den eigenen Vertreter oben sitzen zu haben, immer weiter abnimmt. Dem könnte das solidarische System zum Opfer fallen. Wir brauchen ein neues Niveau der Informiertheit, und der Beteiligung Vieler, um die solidarische Krankenversicherung zu erhalten. Ich erlebe nur Dinge als „meine Angelegenheit“, auf die ich wirklich Einfluß habe. Echter Einfluß von unten wird gebraucht, um die solidarische Krankenversicherung in einen verteidigungsfähigen Zustand zu bringen.

Wenn die privat Versicherten eines Tages weniger Einfluß auf die eigenen Behandlungen haben, als die gesetzlich Versicherten, wird die solidarische Krankenversicherung dauerhaft gerettet sein. Das ist erreichbar.

Frage: Würde die Kasse, die sich so verhält, statt die übliche Werbung zu betreiben, nicht ihre eigene Anziehungskraft und Wettbewerbsposition eher schwächen? Wird dadurch das solidarische System nicht eher schlecht geredet?

Es stimmt, daß eine Kasse, die sich so verhält, für gewisse Leute attraktiver würde – für mich zum Beispiel – für andere wäre sie erst einmal unattraktiver. Wenn aber später jeder sieht, wie viel Vorteile die Mitglieder dieser Kasse haben, durch ihren größeren Durchblick können sie nämlich ihre eigenen Behandlungen besser steuern, dann wird ein Wertewandel einsetzen.

Wir fangen an, die Sozialversicherung neu zu erfinden. Effiziente Organisation mit vollem Durchblick der Mitglieder ist das Ziel. Mit so wenig Aufwand hast du noch nie die Welt verbessert.

Frage: Ich möchte lieber Leute wählen, die vor allem gegen neue Zuzahlungen in der Apotheke oder beim Arzt kämpfen. Das ist wirklich wichtig. Keine neuen Zuzahlungen! Deine ganze Transparenz, schön und gut. Aber das interessiert mich nicht so, und auch andere nicht.

Eine Politik der allgemein verständlichen Antworten, wie du sie gerne hättest: für oder gegen Zuzahlungen, ist im Gesundheitssystem im Moment kaum möglich, durch eine Politik der Öffentlichkeit soll sie wieder möglich werden.

Du brauchst nicht zu wählen, um Leute ins Amt zu bringen, die gegen Zuzahlungen kämpfen. Alle Kandidaten sind gegen Zuzahlungen. Allerdings, einige von denen, die gegen Zuzahlungen kämpfen, sagen folgendes. Gegen das Prinzip der sogenannten gesundheitlichen Selbstverantwortlichkeit kommen wir nicht mehr an. Die Schlacht ist verloren. Jetzt geht es nur noch darum: englisches, oder deutsch-französisches Modell. Diskutieren wir über offene Rationierung, oder lieber über versteckte Rationierung durch Zuzahlungen, Wartelisten und so weiter. Diskutieren wir darüber, ob wir mit pro Arztbesuch 10 oder 15 Euro die Leute davon abhalten, zum Arzt zu gehen - oder diskutieren wir lieber darüber, welchen Leuten wir die Herztransplantation bezahlen, und welchen nicht. Ich diskutier lieber über kleine Abschreckungen, zum Arzt zu gehen, sagen die. Wenn du nämlich über Transplantationen diskutierst oder über die Kriterien, die einer erfüllen muß, bevor er an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen wird, wie in England, damit machst du das System kaputt, weil dann die Mittelschicht aussteigt. Alternative dazu ist: Möglichst wenige und geringe Zuzahlungen. Das sagen manche von den Kämpfern gegen Zuzahlungen, quer durch die Parteien.

Die Argumente sind auf keinen Fall schlecht. Einfache Antworten gibt es nicht mehr in der deutschen Gesundheitssystemsteuerung. In der SPD verstehen noch eine Handvoll Leute etwas davon. Es passiert schon vieles, was keiner wollte, weil es so wenige gibt, die das System noch verstehen. Guck dir mein interessantes Thema an, die Gesundheitschipkarte. Warum gibt es die noch nicht? Regierung, Bundestag, Krankenkassen, Ärzteverbände, Industrie, alle wollen sie seit Jahren. Wenn du heute, am 21.1.10, nacheinander die Homepage des Gesundheitsministers anklickst, und dann die der Gematik GmbH, verstehst du die Welt nicht mehr. Auf der einen Seite steht das Gegenteil von der anderen, obwohl der eine vom andern weisungsabhängig ist (Thema Elektronisches Rezept). Ich könnte Eckart Fiedler schon verstehen, falls er denkt, am besten wäre, Karl Lauterbach und er selber entscheiden alles alleine und niemand darf ihnen reinreden. Es gäbe auf jeden Fall Schlimmeres. Das deutsche Gesundheitssystem gehört zu den besten weltweit, auch aufgrund der Systemsteuerung durch Lauterbach und Fiedler, und ihrer Kompromisse mit der Pharmaindustrie.

Es könnte dir jetzt passieren, wenn du Leute wählst, die gegen Lauterbach und Fiedler und ihre Kompromisse mit der Pharmaindustrie ballern, daß die dadurch, ohne es zu wollen, das solidarische System kaputt machen. Am wahrscheinlichsten ist allerdings, alles bleibt wie es ist, wenn du andere als uns wählst. Auch die Zuzahlungen bleiben dann. Unterstütze lieber die Liste Neuanfang. Dann weißt du, was du tust. Nach höchstens sechs Jahren verstehen wir alle das System, und bei den Wahlen 2017 wird eine Liste antreten mit einem konkreten Programm, das den Wegfall der Zuzahlungen ohne schädliche Nebenwirkungen praktisch ermöglicht. Ich hätte das auch gerne, aber ich weiß noch nicht, wie es gehen soll.

Frage: Warum sollte ich dir da glauben? Woher soll ich wissen, ob du Recht hast, oder Lauterbach und Fiedler. Oder Ver.di. Denen vertraue ich eher als dir.

Antwort: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Ein System, das man versteht, kann man verteidigen. Eines, das man nicht versteht, verteidigt man im Zweifel nicht, und daran könnte das solidarische System zugrunde gehen. Das wäre doch dumm, oder?

Epilog, zur Erbauung am Ende

Kassenhass

“Ein Mann, der eine ganze Masse

Gezahlt hat an die Krankenkasse,

Schickt jetzt die nötigen Papiere,

Damit auch sie nun tun das Ihre.

Jedoch er kriegt nach längrer Zeit

Statt baren Gelds nur den Bescheid,

Nach Paragraphenziffer X

Bekomme er vorerst leider nix,

Weil, siehe Ziffer Y,

Man dies und das gestrichen schon,

So daß er nichts laut Ziffer Z

Beanzuspruchen weiter hätt´.

Hingegen heißt´s nach Ziffer A,

Daß er vermutlich übersah,

Daß alle Kassen, selbst in Nöten,

Den Beitrag leider stark erhöhten

Und daß man sich mit gleichem Schreiben,

Gezwungen seh´, ihn einzutreiben.

Besagter Mann denkt, krankenkässlich,

In Zukunft ausgesprochen häßlich.”

Eugen Roth, 1935 aus der Sammlung “Ein Mensch”